15.03.2009
Lichtensteinerinnen schaffen Pokalsensation

Bild vergrößern | Im Viertelfinale des Sachsenpokals gewannen die Volleyballerinnen der SSV Fortschritt Lichtenstein mit einem verdienten 3:1 Erfolg (25:22, 26:24, 14:25, 28:26) gegen den Drittligisten SV Lok Engelsdorf. Damit setzen die SSV-Damen ihre Serie von zehn gewonnen Spielen in Folge fort und sind für das Halbfinale qualifiziert.
Große Werbung für den Lichtensteiner Volleyballsport wurde dem Zuschauer am Sonntag Mittag in der Sporthalle an der Kleist-Schule geboten. Im Viertelfinale des Sachsenpokals trafen die SSV-Damen auf den Regionalligisten SV Lok Engelsdorf I. Ohne Druck, sehr aggressiv und mit viel Spaß begannen die Lichtensteinerinnen die Partie, denn die Favoritenbürde lag auf den Schultern der zwei Klasse höher spielenden Messestädterinnen.
Konzentriertes Annahmeverhalten ermöglichte es der an diesem Tage glänzend aufspielenden Franziska Wilhelm, gekonnt die Bälle verteilen zu können. Die Gastgeberinnen zogen von Beginn an ihr aggressives Angriffsspiel auf. Vor allem die brachialen Angriffe von Lichtensteins Katja Ellwart schlugen serienweise ins gegnerische Feld ein. Die leichte Punkteführung gaben die Gastgeberinnen bis zum Satzende nicht ab und gingen in Führung.
Im zweiten Satz fanden die Gäste besser ins Spiel und erspielten sich bis zum 18:22 aus Lichtensteiner Sicht einen sicher scheinenden Vorsprung. Hans-Ullrich Müller nahm in dieser Phase seine zweite Auszeit, „um seine Spielerinnen auf die konzentrierte Spielweise des ersten Satzes zu erinnern“. Nun waren es Simone Wolf und Anne Wilhelm, die mit starken Blöcken und druckvollen Hinterfeldangriffen zum 22:22 ausglichen. Den zweiten Satzball nutzten die Fortschritt-Damen zum zweiten Satzerfolg.
Engelsdorfs Trainer Jan Zangrando schien in der Satzpause die richtigen Worte an seine Mannschaft gerichtet zu haben, denn nun zeigte der Regionalligist sein wahres Können. Schnelle Kombinationen und starke Blöcke zeigten ihre Wirkung und die Gastgeberinnen kamen ins Hintertreffen. Lichtensteins Trainer Hans-Ullrich Müller brachte einen Doppelwechsel, um die Spielerinnen für den vierten Satz zu schonen. Der Leipziger 25:13 Satzgewinn ging in der Höhe völlig in Ordnung.
Der Pokalwahnsinn setzte sich im vierten Satz fort. Obwohl die Gäste immer leicht führten, kämpften sich die Lichtensteinerinnen mit ihren frenetisch unterstützenden Fans im Rücken immer wieder heran. Die Kulisse tobte beim Stand vom 24:23 als die Gastgeberinnen ihren ersten Matchball hatten. Doch Engelsdorf kämpfte verbissen, um die drohende Niederlage zu verhindern. Ihrerseits konnten sie den folgenden Satzball ebenfalls nicht nutzen, so dass die SSV-Damen zu ihrem zweiten Matchball kamen. Diesen nutzten sie souverän aus und das Projekt Pokalsensation war geschafft.
Gästetrainer Jan Zangrando zollte den Lichtensteinerinnen großen Respekt für ihre Leistung und meinte, dass „sein Team auf den erwartet schweren Gegner getroffen ist. Wir haben besser als zuletzt gespielt, mussten aber einige verletzungsbedingte Ausfälle kompensieren“. Sein Lichtensteiner Trainerkollege Hans-Ullrich Müller sagte, „dass ich sehr stolz auf meine Mannschaft bin. Das ist die beste Saisonleistung, die wir unseren Fans gezeigt haben“. Im Halbfinale des Sachsenpokals treffen die Lichtensteinerinnen auf den Sieger der Partie zwischen Sachsenligist Dresden Coschütz und dem favorisierten Zweitbundesligisten Dresdner SSV.
Spielbericht vom SV Lok Engelsdorf:
Pokal-Aus für Regionalligistinnen
Nur von kurzer Dauer währte die diesjährige Pokalpräsenz der 1. Engelsdorfer Damenmannschaft. Nach der 1:3-Niederlage (-22,-24,14,-26) gegen den SSV Lichtenstein am heutigen Sonntagvormittag musste der Regionalligist in diesem Wettbewerb schon in der 2. Runde die Segel streichen.
Trotz erkennbarer Leistungssteigerung im Vergleich zu den letzten beiden Meisterschaftsspielen stand der in diese Begegnung als Favorit gestartete Zangrando-Sechser am Ende mit leeren Händen da.
Die von Beginn an unbeschwert, mutig und mit großem Kämpferherz spielenden Gastgeberinnen gewannen letztlich verdient, machten sie doch unterm Strich weniger individuelle Fehler. Da die Gäste nach einem etwas verhaltenen Start den Kampf der Heimmannschaft annahmen, entwickelte sich eine spannende Pokalpartie, der insbesondere Katja Ellwart ihren Stempel aufdrücken konnte. Die Lichtensteiner Angreiferin, die vor einigen Jahren noch für Engelsdorf auf Regionalliga-Punktejagd gegangen war, überzeugte nicht nur in der Annahme, sondern konnte sich auch regelmäßig über die Außenposition durchsetzen.
Nach den gespielten 102 Minuten freute sich der glückliche Trainer des künftigen Sachsenligisten darüber, dass seine Damen nicht nur „das beste Saisonspiel" abgeliefert hatten, sondern auch „an ihre Leistungsgrenzen" gegangen waren.
Sein Kollege auf der Gegenseite zeigte sich zwar vom Ergebnis, nicht aber vom Spiel seines Teams enttäuscht. Nach den Rückschlägen und Unsicherheiten der letzten Wochen habe sich seine Mannschaft schon im Training „wieder willensstärker und deutlich disziplinierter" gezeigt. Die sehr gute Leistung des Gegners zwar anerkennend, sei es dennoch ärgerlich, dass „man sich letztlich selbst um die Früchte des Erfolges" gebracht habe. Damit sprach Zangrando eine Handvoll einfacher individueller Fehler seiner Spielerinnen in der Schlussphase des 4. Satzes an, die nach ständiger Führung maßgeblich für den Satz- und damit Spielverlust verantwortlich waren.
Dieser Pokalerfolg wird den Müller-Schützlingen sicherlich als kräftiger Rückenwind für die noch ausstehenden drei Meisterschaftsspiele dienen, aber auch der Regionalligist darf angesichts der gezeigten Leistung optimistischer als noch vor einigen Tagen auf die beiden letzten Saisonbegegnungen blicken.
Autor: Abt. Volleyball, Pressestelle |
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