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 Heike Böhm Mittelblock SSV Damen I |
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03.11.2009
Nach durchwachsenem Wochenende ganz oben

Bild vergrößern | Ein wahres Mammut Programm stand bei den Lichtensteiner Volleyballherren vergangenes Wochenende auf dem Plan.
Obwohl, wie jeden Freitag, bis spät in die Nacht trainiert wurde, mussten wir schon wenige Stunden später die müden Knochen beim engagierten Aufsteiger Textima Chemnitz in Bewegung bringen.
Nachdem die Halle erreicht und die abenteuerlichen Umkleide- und Sanitärräume inspiziert wurden, konnte unsere Partie pünktlich um 14 Uhr beginnen.
Mit einer konzentrierten Leistung hatten wir uns im ersten Satz sogar einen kleinen Vorsprung von drei bis vier Punkten erspielt. Wenige Punkte vor Satzende allerdings brachten wir, bedingt durch individuelle Eigenfehler, die Chemnitzer wieder in front. Diese zeigten sich in der entscheidenden Phase fehlerlos, nahmen unserer Geschenke dankend an und konnten so den ersten Satz für sich verbuchen.
Der zweite Satz gestaltete sich ähnlich. Diesmal jedoch konnten wir den erarbeiteten Vorsprung bis zum Ende halten. Ausgleich!
Der dritte Satz zeigte sich lange ausgeglichen und spannend. Leider übte der Chemnitzer Außenangriff den gesamten Satz über, die Bälle möglichst hart oben an den Block zu schlagen, worauf diese im hohen Bogen über unser Feld bis hin zu der Membran, welche Innen- von Außenseite der Halle trennt, transportier wurden.
Nachdem bis zum 18sten Punkt der Spielstand ausgeglichen war, zahlte sich die erlangte Perfektion der erwähnten Prozedur für Textima aus. Abgeklärt brachten sie den zweiten Satzgewinn nach Hause.
Im vierten Satz hatten wir von Anfang an nur wenig entgegen zu setzen. Schnell setzte sich der Gegner ab und ließ keine Zweifel aufkommen, wer dieses Match gewinnen würde.
Zurückblickend kann man sagen, dass wir für unsere Verhältnisse drei Sätze lang gut gespielt haben und mit etwas mehr Routine und Biss, sowie weniger Eigenfehlern in den entscheidenden Phasen, ein Spielausgang zu unseren Gunsten möglich war.
Gleich am folgenden Sonntag durften wir erstmals am Bezirkspokalfinale teilnehmen, welches in St. Egidien ausgetragen wurde. Anpfiff war 12 Uhr, wobei zunächst wir die Pfeife in der Hand hielten und die Partie SSV St. Egidien gegen VSV Oelsnitz II als Schiedsgericht leiteten.
Die Vogtländer zeigten, warum sie sich für das Pokalfinale qualifiziert hatten und waren über weite Bereiche des Spiels die überlegene Mannschaft. Zur Überraschung einiger musste der Bezirksligaprimus aus Tillingen eine 0:3 Schlappe einstecken.
Als nächstes stand die Partie Lichtenstein gegen St. Egidien an. Erstmals probierten wir in diesem Spiel das 4:2 System mit zwei Zuspielern, die Glücklichen waren Markus und Robert, von Beginn an aus. Zu unserer eigenen Überraschung dominierten wir den ersten Satz weitgehend und konnte uns eine 21:18 Führung erspielen. Doch man ahnt es schon, dieser Vorsprung reichte nicht aus. Leichtfertige Eigenfehler, meist schon mit der Annahme und konsequente, in dieser Phase fehlerlose, Tillinger nahmen unserem Team erst die Sicherheit und dann den Satz ab.
Obwohl das eben Erlebte sehr in unseren Köpfen nagte, rappelten wir uns wieder auf und spielten im zweiten Durchgang noch besser. Diesmal reichte es sogar zu einer 22:19 Führung. Wieder waren es die eigenen Nerven, verbunden mit einigen unglücklichen Entscheidungen des Schiedsrichters, welche uns einen Satzgewinn verwehrten. Obwohl wir uns über weite Strecken als das bessere Team zeigten, gingen einmal mehr die abgeklärten Männer aus St. Egidien lachend zur Spielerbank.
Trotzdem bewiesen wir eine tolle Moral und ließen uns auch im dritten Durchgang nicht hängen. Obwohl zunächst im Rückstand, holten wir zum Satzende auf und konnten den Abstand auf spannende zwei Punkte verkürzen. Mehr war dann leider nicht drin und wir hatten mit 0:3 nach Sätzen das Nachsehen. Obwohl das Satzergebnis auf den ersten Blick deutlich erscheint, war das Spiel sehr spannend und ausgeglichen. Nur ein paar Eigenfehler weniger und es hätte 3:0 für uns stehen können.
Nun schien die Sache klar und keiner zweifelte mehr an einem sicheren Pokalgewinn für Oelsnitz. Ihnen reichte in der letzten Partie bereits ein Satzgewinn und alle hatten die im ersten Spiel gezeigte Überlegenheit noch gut in Erinnerung. Wir wollten ein ansehnliches Spiel zeigen und das 4:2 System weiter festigen.
Von Beginn an durfte nun unser Jungspund Ritchie auf Außen ran, da Sascha seinem ledierten Knie eine Pause gönnen musste. Vornweg sei erwähnt, dass der Emporkömmling seine Sache sehr ordentlich machte und besonders in der Annahme immer wieder glänzte und somit einen sicheren Spielaufbau ermöglichte.
Wir starteten gut und hatten schnell eine komfortable Führung erarbeitet. Auf einmal schien alles ganz einfach von der Hand zu gehen. Aus einer sicheren Annahme konnten die zwei Zuspieler recht regelmäßig einen verwertbaren Pass produzieren, welcher dann vom Angreifer auch recht zuverlässig zu unseren Gunsten finalisiert wurde. Die Vogtländer leisteten erstaunlich wenig Gegenwehr, ihr Spielaufbau wurde durchschaubar und so scheiterten sie auch immer wieder an unserem Block. Am Satzende gönnten wir uns abermals eine kleine Schwächephase, dieses mal aber war der Vorsprung so groß, dass selbst wir das nicht vergeigen konnten. Bei 25:17 war der erste Durchgang in unseren Händen.
Erstaunt über die Leichtigkeit des Seins gingen wir in den zweiten Satz und erwarteten wütende Oelsnitzer Angriffe. Diese blieben die Ausnahme und wir zeigten uns nach wie vor sicher und konsequent. Vor allem Jens war während der gesamten Partie im Angriff kaum zu stoppen. Zielstrebig und ohne nachzulassen ballerten wir den Satz 25:14 auf die Habenseite. So, was nun? Plötzlich wurde uns bewusst, dass wir, aufgrund der fleißig gesammelten kleinen Punkte, mit dem Gewinn des nächsten Satzes Sieger des Turniers sein könnten. Auch die VSV-Männer hatten wohl vorher nicht mit so einer brenzligen Situation gerechnet. Wir versuchten das Bewusst gewordene zu verdrängen (ohne Alkohol oder Ähnliches) und noch mal volle Leistung zu bringen, mit Erfolg ...zunächst. Die nun besseren Oelsnitzer wurden weiterhin von uns in Schach gehalten. Immer wieder konnten wir ihnen ein einzelnes Pünktchen abjagen. 19:13 für uns, das muss doch reichen! Weit gefehlt. Die Spannung steigt. Während sich der VSV aufbäumte, aufholte und neue Hoffnung schöpfte, begannen bei uns die Hände, Arme, Beine sowie Nerven zu zittern. Nichts mehr zu sehen, von der zuvor gezeigten Überlegenheit. 24:24, der schöne Vorsprung, wo ist er hin? Markus fasst sich ein Herz und knüppelt das Ding durch den Block. Noch ein Matchball. Wir kratzen den Ball hoch und weil es so schön war, zeigt Markus und noch mal die Diffusion des Balls durch den permeablen Block. Die Oelsnitzer Abwehr streckt sich, der Ball fällt, fällt weiter und ist unten. Vorbei!
Der bisher größte Erfolg des Lichtensteiner Männervolleyballs ist vollbracht. Ein kurioses und spannendes Pokalfinale, bei dem die heimischen und angereisten Zuschauer immer für Stimmung sorgten, hatte seinen Sieger gefunden. Besonderer Dank gilt von meiner Seite natürlich den Unterstützern des SSV Fortschritt Lichtenstein, die uns lautstark nach vorn gepeitscht haben.
Mit diesem Erfolg im Rücken und einer nach oben zeigenden Formkurve sehe ich mit Freude den kommenden Spieltagen entgegen. Nächste Woche geht es für uns nach Plauen und ich bin mir sicher, wir werden in der derzeitigen Verfassung endlich mehr als nur einen Satz gewinnen.
Autor: Robert Freitag |
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