11.01.2009
Auswärtssieg trotz Verletzungspech für SSV Herren
Bild vergrößern | Der Schock war groß, als sich unser Hauptannahme- und Diagonalspieler Dirk Nötzold am Donnerstag im Testspiel gegen St. Egidien II verletzte.
Er sprang einem Mitspieler auf den Fuss und dass schon mehrfach in Mitleidenschaft gezogene Sprunggelenk schwoll dick an – Diagnose: Bänderdehnung und die Ungewissheit, ob Dirk diese Saison noch einmal eingesetzt werden kann.
Also eine schwere Hypothek für das so wichtige Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Jößnitz, zumal die vielen Vorbereitungsstunden der vergangenen Wochen fast ausschließlich der Harmonisierung von Mittel- und Außenangriff dienten. Jetzt war aber wieder Improvisation gefragt, Jan - gerade im Schnellangriff so richtig in Fahrt gekommen, sollte nun die verantwortungsvolle Diagonalposition ausfüllen.
Und so war bei allen Spielern zu Beginn der Partie eine Verunsicherung zu spüren, bis zur Halbzeit des ersten Satzes verlängerten wir mehr die leichten Einwürfe unseres Gegners an die flache Hallendecke, als sie dem Denis aufzulegen. In zwei Auszeiten wurde intensiv an die Bewegungsfähigkeit der menschlichen Spezies erinnert und mehr Konzentration angemahnt. Unser Gegner schien zum Glück mit ähnlichen Lähmungserscheinungen gemartert zu werden, so konnten wir das Geschehen offen halten und das Satzende erfolgreich für uns gestalten. Entscheidend waren dabei immer wieder unsere beiden Außenstrategen Jens und Kapitän Robert, die im gesamten Spiel eine hervorragende Leistung ablieferten.
In Satz 2 konnten wir unsere Nervosität besser abschütteln und steigerten uns vor allem im Aufschlag. Annahme ist nicht unseres Gegners Sache und darum konnten wir das Spielgeschehen nun recht sicher für uns gestalten (25:17).
An dieser Stelle sein ein weiterer Debütant genannt: Erstmals verbrachte Christian Wiegand auf Grund unaufhaltsam steigender Form die gesamte Spielzeit auf der Mittelblockposition und kann mit seiner Leistung sehr zufrieden sein. Und wenn er die im Training mittlerweile fast routinemäßig gezündeten Raketen noch konstant ins Punktspiel überträgt, können sich die Gegner schon mal die Finger doppelt tapen.
Der letzte Satz wurde im Schongang gewonnen, Jößnitz resignierte ohne dass wir brillierten. Das 25:15 spricht Bände, die 59 Minuten Spielzeit auch…
Nach dem Schock vom Donnerstag können wir uns über diesen klaren Sieg freuen. Stark war, dass wir uns ins Spiel reingekämpft haben und mittlerweile eine gewisse Routine und Spielphilosophie entwickelt haben, die solche Ausfälle auch kompensieren kann. Sonderlob auch an Jan, der als Chamäleon unserer Mannschaft schnell seine Rolle als diagonaler Annahmespieler fand. Woran wir arbeiten müssen, wird wie immer im Training ausgewertet, auf jeden Fall sollten wir mit nunmehr 9 verbliebenen Spielern keinen Ausfall mehr erleiden – aber wie soll man das trainieren?
Nachtrag: Das Jößnitz auch anders – sprich besser kann, zeigten sie im folgenden Spiel gegen die Überflieger aus Zschopau. Ohne Druck (das Hinspiel verloren sie in 45 Minuten) lieferten sie dem Favoriten einen offenen Schlagabtausch und unterlagen bis auf den letzten Satz äußerst knapp mit 3:1 (23:25, 25:27, 25:18, 15:25).
Autor: Mathias Ellwart |
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